Vize-Weltmeister mit neuem deutschen Rekord im 10 km Gehen


Die Sieger beim 10-km-Gehen: v.l. Teufert, Pushkin, Ollikainen

Am Samstag, dem 29.3., als sich bei schönstem Sonnenwetter unzählige ungarische Besucher in den weiträumigen Anlagen des Budapester Stadtparks tummelten, fand etwas abseits davon im Rahmen der Senioren-Weltmeisterschaften das 10km-Straßengehen statt.

 

Ein Massenfeld von älteren Gehern und Geherinnen machte sich auf die sogar noch nach dem Programmausdruck geänderte Rund-Strecke, die nun nebst einer scharfen Abbiegung auch nicht mehr als 1000m-Runde angesprochen werden konnte, sondern längenmäßig etwa 1,5 km betrug.


 

Karlheinz Teufert (international noch M80 und einziger Langenhagener Teilnehmer), der am Tag vorher nicht zur Vorbesprechung gegangen war, sondern nach dem anstrengendem 3000m-Hallengehen von vor drei Tagen einer erholenden Donaurundfahrt bedurfte, hatte diese Änderung nicht so richtig mitbekommen und marschierte von Start auch äußerst flott los. Er war dann sichtlich frustriert, als die Zeituhr nach einer Runde statt seiner eingeplanten Zeit einige Minuten länger anzeigte. Dennoch lagen seine sonst stärkeren Konkurrenten sichtlich hinter ihm.

Es dauerte einige Zeit, bis die Zielrichter ihm verständlich machen konnten, dass statt 10 nur 7 Runden gegangen werden sollten. Als allerdings der dreimalige Weltmeister von Porto Alegre/Brasilien Ivan Pushkin (1:11:06,5) aus der Ukraine an Teufert vorbeizog, konnte der Langenhagener nicht mehr folgen und kam schließlich etwa 300 m hinter ihm auf den zweiten Platz.

Trotzdem blieb dem frisch gebackenen Vizeweltmeister ein nicht geringer Trost: Teufert war für seine nationale Altersklasse M85 mit 1:12:57,0 Std. einen neuen Deutschen Rekord gegangen.

So haben sich sowohl die ihm gewährte mentale Betreuung durch Lutz Blume (Seelze) als auch die gehtechnischen Hinweise von Spartatrainer Marian Bigocki sichtlich ausgezahlt.

Der Sieger des oben erwähnten 3000m-Hallengehens Tapio Ollikainen (Finnland) kam nur noch auf einen dritten Rang (1:15:20,7 Std.). Weiterhin folgten der Engländer Horwill und der Portugiese Bom. Die internationalen Gehrichter, sechs an der Zahl, hatten auch bei den älteren Semestern die Augen offen: So wurde in der Gruppe M80 der Rumäne István Sandor wegen fehlerhaften Gehstils disqualifiziert. Teufert allerdings, was selten vorkommt, entging jeglicher Verwarnung. Seine Frau Yoshiko jedoch, die wegen ihres entzündeten Fersensporns nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, hätte vielleicht besser, anstatt einer Auffrischung ihrer chinesischen Sprachkenntnisse inmitten der Delegation aus Hong Kong zu frönen, für ihren Mann die notwendige Rundenansage übernehmen können.  

Ende gut alles gut, mit Langenhagener Löwengebrüll und besten Grüßen an alle Sportler

Euer Karlheinz Teufert

Autor: SCL / Karlheinz Teufert, veröffentlicht 04.05.2018