Siegerehrung 200m-Lauf der M80/M85: Silber für Karlheinz Teufert in 40,74s
Vor kurzem fanden in Mönchengladbach, der letzten linksrheinischen deutschen Großstadt vor der holländischen Grenze die diesjährigen Leichtathletik-Meisterschaften der Senioren statt. Insgesamt über 1700 Teilnehmer, deren Altersspanne von 35 bis 93 Jahren reichte, waren hier im Grenzlandstadion angetreten, um die begehrten Meistertitel zu erhalten und sich nach der Ehrung die durchaus gut geprägten Medaillen (Bild) umhängen zu lassen. Es war eine tropische Hitze, denn in diesem in einer Mulde gebauten Stadion kletterte die Quecksilbersäule im Laufe des Tages auf gute 32 Grad C. Das setzte nicht nur den Lang- und Mittelstreckenläufern, sondern auch den übrigen Teilnehmern sichtlich zu.
Aus Langenhagen war nur der 89-jährige Karlheinz Teufert angetreten, der dann bei böigem Gegenwind auf beiden Sprintstrecken hinter den deutschen Rekordhalter Herbert E. Müller aus dem benachbarten Dormagen jeweils auf einem Silberplatz kam (100m 18,70 sec. und 200m 40,74 sec.). Im Kugelstoßen und im Speerwurf stand der SCLer ganz allein im Wettbewerb und wurde daher in Ermangelung altersgemäßer Gegner wettkampfmäßig der AK90 zugeteilt. Nach nicht überragenden 6,72 und 16,67 m konnte er sich aber nach erfolgter Normerfüllung die Goldmedaillen umhängen lassen. Einer seiner Speerwürfe lag immerhin bei gut 19,00 Metern, dieser wurde jedoch, obgleich beim Wurf die Stahlspitze noch deutlich den Rasen ritzte, von den wohl unter der Hitze leidenden Kampfrichtern nicht gewertet. Dass der Wurf eigentlich gültig war, wurde ihm auch seitens einiger auf der Tribüne sitzenden Zuschauer bestätigt.
Im gleichen Wettbewerb gelang es übrigens dem kräftigen Bayern Franz Gries von der LG Reischenau-Zusamtal, der gerade in die AK90 aufgestiegen war, mit 10,12 m den deutschen Rekord im Kugelstoßen zu verbessern. Der um eine Altersklasse jüngere Teufert gratulierte dann auch herzlich (Bild).
Vier Senioren gingen schließlich in den Diskusring, um die 1kg-Scheibe mit oder ohne Drehung möglichst weit in die richtige Richtung zu schleudern. Hier wurde Teufert nach dem vier Jahre jüngerem Sieger Helmut Brüning aus Cuxhaven, einem Spaßvogel, der betonte, dass er als Seemann in der Regel mehr auf den Weltmeeren als im Stadion anzutreffen wäre, mit einer Weite von 16,90 m auch wieder zweiter. Aber immerhin, mit fünf Starts und fünf Medaillen hat sich der Spaß für unseren Altsenior doch echt gelohnt, denn Dabeisein ist schließlich alles, man muß doch nicht immer gewinnen.
Teufert (rechts) im Gespräch mit dem Deutschen Rekordhalter Franz Gries.
Eine ansehnliche Medaillensammlung. Herzlichen Glückwunsch.
Autor/Fotograf: SCL / Karlheinz Teufert/RTL, veröffentlicht 08.07.2018